Unter der Woche lag ich mit meinem Tipp zu Köln – Frankfurt leider daneben. Für uns alle hoffe ich, dass meine Seherkugel mich diesmal nicht angelogen hat. Für Spieltag 6. beschäftigen wir uns mit Bayer 04 Leverkusen gegen den Hamburger SV.

 

Und dieses Spiel könnte im ungünstigsten Verlauf schon das letzte von Bayer-Trainer Heiko Herrlich sein. Der neue Chefcoach hat von Rudi Völler und Co die Aufgabe bekommen, Leverkusen wieder in die angestammten internationalen Ränge zu führen. Nach drei Niederlagen und nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen scheint Europa aber momentan weit entfernt.

Dabei sah die Performance der Werkself in den ersten beiden Partien nach mehr aus. Zum Auftakt gab es ein 1:3 bei Bayern München, nach dem sich die Beobachter einig waren: Da wäre mehr drin gewesen für ein teilweise klasse nach vorne kombinierendes Team aus Leverkusen. Am zweiten Spieltag gab es ein unglückliches 2:2 gegen Hoffenheim. Bayer war das dominierende Team und hätte gewinnen müssen.

Dann aber folgte das 1:3 in Mainz. Und spätestens da sahen die meisten Fans und Experten Parallelen zu den Zeiten unter Roger Schmidt: Die Balance zwischen Offensive und Defensive scheint bei Bayer nicht zu stimmen, toller Kombinationsfußball bringt wenig bis gar keinen Ertrag.

Es folgte zwar ein 4:0 gegen Freiburg, aber schon das nächste Spiel ging wieder verdient verloren – 1:2 in Berlin. Gegen den HSV steht die Mannschaft – und vor allem der Trainer – nun unter Druck. Eine Niederlage könnte schon das Ende der Herrlichkeit in Leverkusen bedeuten.

 

Das Ende von Markus Gisdol ist trotz zuletzt drei Niederlagen in Folge und einem Torverhältnis von 0:7 noch lange nicht in Sicht. Zu viel Kredit hat der Coach, zu viel Verständnis hat man für die schwierige Situation mit den vielen Verletzten und zu sehr sehnt man sich in Hamburg nach Kontinuität.

Und es war ja auch nicht alles schlecht: Zwei der drei Niederlagen ereigneten sich gegen Borussia Dortmund und RB Leipzig, zwei Teams, die nicht die Kragenweite des HSV sind. Und zumindest gegen Leipzig wäre auch mehr drin gewesen, der HSV verlor unglücklich durch zwei Einzelaktionen von Keita und Werner.

Einzig das 0:2 in Hannover sah wieder wie der HSV aus dunkelsten Zeiten aus. Allerdings war dies auch das Spiel, in dem den Hanseaten neben den vielen längerfristigen Ausfällen auch noch Bobby Wood wegfiel. Seien wir mal ehrlich: Sven Schipplock und Battery Jatta im Sturm würden wohl auch in der 2. Liga nicht für Angst und Schrecken sorgen.

In Leverkusen ist Bobby Wood wohl dabei. Und wenn Bayer sich zu Hause so präsentiert wie zuletzt in Berlin, dürfte der HSV auch durchaus Chancen haben. Heiko Herrlich wird sicher auf das Freiburg-Gesicht hoffen. Bei einer Niederlage könnte sein Gesicht sonst in Leverkusen ein seltener Anblick werden. Hier gibt es die Quoten zum Spiel.