Dem FC Bayern scheint endlich mal der Weichspüler ausgegangen zu sein. Nach jahrelangem Schmusekurs kann es ja auch schon einmal langweilig werden. Dann einfach mal ein Spiel verlieren und ein paar Nebenschauplätze eröffnen – schon rappelt es beim Rekordmeister im Karton. Die Liga freut´s und speziell der FSV Mainz hofft, am Samstag (15.30 Uhr) – ausgerechnet zum Oktoberfest-Auftakt – seine gute Serie in München fortzusetzen. Na dann, o´zapft ist! 

Beim 0:2 gegen Hoffenheim musste der FCB feststellen, dass es in der Bundesliga wohl wieder Gegner auf Augenhöhe gibt. Läuft es beim erfolgsverwöhnten Serienmeister mal nicht rund, macht sich schnell Unmut breit. Da meckert Thomas Müller über seine wenige Einsatzzeit, da gibt Robert Lewandowski kritische Interviews und prompt grätscht Klub-Boss Karl-Heinz Rummenigge mit einem Machtwort dazwischen. Diskussionen über die Aufstellung und Taktik von Trainer Ancelotti, alles hausgemachte Probleme. Manuel Neuer hat schon keinen Bock mehr auf das Theater. „Wir sollten uns darauf konzentrieren, wieder erfolgreichen Fußball zu spielen. Damit ist uns am meisten geholfen“, sagt der Kapitän. Geht es nach der Konkurrenz, dürfte sich das Star-Ensemble von der Isar ruhig noch ein wenig Zeit damit lassen. Dann wird es wenigstens nicht langweilig.

Mainz ist das Team, das als letztes überhaupt in München gewinnen konnte. Das war im März 2016. Gelingt den Rheinhessen gegen angeschlagene Münchener ein erneuter Coup? Nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn gegen beide Aufsteiger (Hannover, Stuttgart, jeweils 0:1) hat sich der FSV jedenfalls wieder gefangen. Das 3:1 gegen Leverkusen hat die Laune beim Team von Trainer Sandro Schwarz deutlich verbessert. Entsprechend gut gestimmt reist der „Karnevalsverein“ nach München. Als Aufbaugegner will man sich jedenfalls nicht zur Verfügung stellen, schließlich haben die Rheinhessen in den vergangenen beiden Spielen aus der Allianz Arena vier Punkte (ein Sieg, ein Remis) mitgenommen. „Klar fahren wir als großer Außenseiter dort hin. In den wenigen Situationen, in denen wir den Ball haben, müssen wir mutig sein“, sagt Schwarz.

Ungewohnte Situation für die Bayern: Erstmals seit sieben Jahren steht der FCB nicht auf einem der ersten beiden Plätze. Damit muss man als Bayern-Star erst einmal zurechtkommen. Alles andere als ein überzeugender Sieg der Gastgeber wird die Unruhe weiter verschärfen. Ich fürchte, der FSV Mainz wird den Bayern-Frust zu spüren bekommen. Die Wettquoten von unserem Partner bet365, den wir Euch dazu wie immer ans Herz legen findet Ihr hier.